In der Schweiz gibt es ca. 300 aktive Detektive und Detektivinnen, von denen ca. 50 vollberuflich tätig sind. Ihre Einkommen unterscheiden sich stark aufgrund ihrer Organisationsformen und Tätigkeitsfelder.

Berufsfeld der Detektive
Das Berufsfeld der Detektive ist dabei sehr breit aufgespannt. Privatdetektive und Privatdetektivinnen übernehmen ganz unterschiedliche Aufgaben, insbesondere in den Bereichen Zivilrecht und Strafrecht. Gemeinsame Grundlage bilden die gesetzlichen Bestimmungen. Auf gesetzlicher Basis beschaffen Detektive und Detektivinnen im Auftragsverhältnis Beweismaterial, das in einem Straf- oder Zivilprozess gerichtsverwertbar sein muss. Die Aufträge können von Banken und Versicherungen, von Rechtsanwälten, Privatpersonen oder Unternehmen kommen. Auch Gemeinden vergeben Aufträge an Detektive zur Klärung von Betrug im Bezug von Sozialleistungen. Im Allgemeinen arbeiten Detektive und Detektivinnen als Selbstständige. Nur wenige schaffen eine Privatdetektei aufzubauen und langfristig erfolgreich zu führen. In der Öffentlichkeit dominieren dabei Männer. Weibliche Detektive sind kaum sichtbar und zu finden.
Schweizer Detektivserie «Die Franchise-Familie»
In der neuen Schweizer Detektivserie «Die Franchise-Familie», von Veronika Bellone und Thomas Matla (Books on Demand 2024), hat beispielsweise die italienisch-stämmige Loretta Lombardi vor vielen Jahren die Detektei «Lombardi International Franchise Investigations AG» in der Zuger Altstadt gegründet. Sie führt diese als Hauptgesellschafterin und Geschäftsführerin. Der Holländer Lars Van de Velde ist vor fünf Jahren als Partner in die Detektei eingetreten und forciert die internationale Expansion. Unterstützt werden die beiden Detektive von einem vierköpfigen Team. Die wirtschaftliche Führung einer solchen Privatdetektei, mit vier Angestellten, kann durchaus fordernd sein, das zeigen die Verdienstmöglichkeiten von Privatdetektiven sowie die möglichen Honorare, die Klienten berechnet werden können.
Bruttojahresverdienst in der Schweiz
Schätzungen:
1. Im unteren Bereich verdienen Detektive und Detektivinnen zwischen 35 und 55`000.- CHF brutto p.a.
2. Im mittleren Bereich sind bis zu 90`000.- CHF brutto p.a. möglich
3. Im gehobenen Bereich können Verdienste bis 120`000.- CHF brutto p.a. erreicht werden. Natürlich auch mehr, abhängig vom Tätigkeitsbereich.
Der durchschnittliche Jahreslohn von Detektiven und Detektivinnen in der Schweiz liegt im Jahr 2025 bei ca. 75`400.- CHF. Die Entwicklung ist dabei nicht ansteigend. In den Jahren 2020-2022 soll er nach Branchenveröffentlichungen bei 78`000.- CHF gelegen haben.
Wirtschaftskriminalität: Franchising
In der Wirtschaftskriminalität und hier besonders im Franchising spielt dabei die finanzielle Musik am lautesten. Der Grund dafür ist einfach. Durch die Skalierung und Multiplikation in Franchise-Systemen addieren sich sowohl Gewinne, wie Verluste, stark und in kürzester Zeit. Zudem sind Franchise-Unternehmen komplex strukturiert und nicht einfach zu durchschauen. Unterschlagungen sowie Versicherungs- und Kreditbetrug sind hier ebenso möglich, wie Diebstahl, Sabotage, Werkspionage und Erpressung. Kein Wunder also, dass sich die Detektei «Lombardi International Franchise Investigations AG» auf die Franchisewirtschaft spezialisiert hat.
Beispiele aus der «Franchise-Familie»
Im ersten Fall der «Franchise-Familie», «Spurlos im Tessin», verschwindet beispielsweise der ehemalige Gründer eines Familienunternehmens im Food-Bereich spurlos und die Detektei wird beauftragt ihn zu finden. Dabei spielen weitere Dinge eine Rolle, wie das Verschwinden einer Rezeptur, ein ausländische Franchise-System, das auf den Schweizer Markt drängt, das Thema Bio-Hacking und die Bruder-Huhn-Problematik.
Im zweiten Fall «Hilflos im Studio», wird das EMS-Fitness-Unternehmen «Happy People» erpresst. Es setzt in seinen Studios nur weibliche Roboterinnen als Trainerinnen ein. Bald darauf geraten einige ausser Kontrolle und die Detektei erhält den Auftrag zu ermitteln.
Konkurrenzkampf der Detektive und Detektivinnen
Der Konkurrenzkampf unter den Privatdetekteien ist gross. Ständig neue und restriktive Gesetze (z.B. Datenschutz) erschweren die Arbeit zusätzlich. Zudem ist die Berufsausübung als Detektiv:in in einigen Kantonen bewilligungspflichtig (Lizenz) durch das Polizeidepartement (BS, BL, GE, JU, LU, NE, NW, SG, SO, TG, TI).
Honorare für Detektivaufträge
Folglich ist der Druck auf die Honorarstunden besonders in den Bereichen am grössten, in denen die meisten Detektive aktiv sind, nämlich rund um private Auftraggeber:innen. Hier werden die Kosten nach Einsatzstunden berechnet. Darunter fallen Observationen, Ermittlungsarbeiten, Recherchearbeiten, Einschleusungen als Verdeckter Ermittler etc. Die durchschnittliche Einsatzstunde kann hier zwischen 60.- CHF und 150.- CHF liegen. Hinzu kommt eine Kilometerpauschale von 0,80-2,30 CHF. Die höchsten Ermittlungshonorare gibt es in der Wirtschaftskriminalität. Ansteigend ist hier der Bereich IT-Sicherheit.

«Die Franchise-Familie»
Band 1, Doppelband (Fälle 1 + 2), 302 Seiten, Paperback & E-Book.
Autoren: Veronika Bellone & Thomas Matla.
Herstellung und Verlag: BoD Books on Demand, Norderstedt (D) 2024
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